Geschichte des Quartiervereins Rosenberg

Die Geschichte des bald 140-jährigen Quartiervereins ist sehr bewegt und die Chronik zum 100-jährigen Bestehen ist interessant. Im Folgenden einige Merkpunkte.

1886 - 1922 Gründungsjahre bis zur Eingemeindung

 
Gründung des «Nachbaren-Vereins-Rosenberg-Veltheim» und erste Generalversammlung am 4. September 1886 im «Roseneck». Gründungspräsident ist H. Hug.
 
Die wichtigsten Tätigkeitsbereiche waren die Verbesserung der sehr bescheidenen Gemeindeverhältnisse, aber auch die Geselligkeit unter den Vereinsmitgliedern.
 
Die Mitgliederbeiträge betrugen 50, später 30 Rappen pro Monat.
 
Dem Gesuch zur Sanierung des Brunnens wurde gütigst entsprochen, doch für die prekäre Wasserversorgung am Rosenberg hatte die Stadtverwaltung wenig Gehör. Im Geheimen wurde sogar erwogen, die städtische Wasserversorgung anzubohren.
 
Für die Anstellung einer Krankenpflegerin wurde ein jährlicher Beitrag von 20 Franken beschlossen (1903).
 
Während des Ersten Weltkriegs kam die Vereinstätigkeit praktisch zum Erliegen, weil zahlreiche Männer im Aktivdienst waren.
 
1922 erfolgte dann die schon oft beatragte Eingemeindung in die Stadt Winterthur, zusammen mit den andern Vorortsgemeinden.
 

1923 - 1986 Eingemeindung bis 100-Jahr-Feier

Probefahrt mit zwei Autobussen der Stadt Bern zur allfälligen Verlängerung der Busstrecke bis auf den Rosenberg (1926). Dieses Vorhaben beschäftigte den Quartierverein in der Folge jahrelang.

Aus einem Protokoll jener Zeit: «Es darf auch hier mit Recht behauptet werden, dass unser Quartierverein einer der regsten ist, jedoch nicht immer zur Freude unserer Stadtväter …»

1930 opponierten die Rosenbergler zusammen mit dem Quartierverein «Äusseres Lind» erfolgreich gegen die vom Stadtrat geplante Tramverbindung auf den Rosenberg. Im folgenden Jahr wurde dann die Busverbindung Bahnhof - Rosenberg eingeführt.

Am 3. Oktober 1936 konnte das fünfzigjährige Jubiläum des Vereins im festlich geschmückten Gründungslokal «Roseneck» gefeiert werden. Vier Gründungsmitglieder waren auch anwesend.

Das Vereinsleben sei während der Zeit des zweiten Weltkriegs weitergegangen, aber es finden sich keine Unterlagen mehr dazu.

Ab 1949 gab es dann vorrangig Probleme wie Pissoirs, Sperrung der Zielstrasse, beleuchtete Bahnunterführungen und Verbannung der Autofahrschulen aus dem Quartier zu bearbeiten.

Im Mai 1949 konnte das zweihundertste Mitglied aufgenommen werden. und 1952 nahmen an einer Mitgliederversammlung erstmals Frauen teil.

1960 wurde endlich, nach zehnjährigem Einsatz, am Bettenplatz ein Busunterstand erstellt.

«Die Protokolle der Folgejahre sind der heutigen Zeit gemäss recht nüchtern abgefasst, sodass man zum Schluss kommt, dass es an den Sitzungen kaum noch etwas zu lachen gab …»

1986 konnte das 100-jährige Jubiläum mit dem beliebten Präsidenten Walter Gmünder gefeiert werden. Zum Anlass wurde eine Festschrift verfasst.

1987 - heute


Ab 1987 schmolz das Interesse am Quartierverein für einige Zeit, insbesondere auch für das Mitwirken im Vorstand.

Der Quartierverein organisierte den jährlich im November stattfindenden Räbeliechtliumzug und das Kerzenziehen in der Altstadt.

Im Frühjahr und im Herbst wurde jeweils eine Altglas- und eine Metallsammlung durchgeführt.

Gegen das Projekt zur Verbreiterung der Zielstrasse auf zwei Fahrspuren wurde erfolgreich opponiert. Es hätte zur Landenteignung und Verkleinerung der Gärten längs der Strasse geführt.

Erfolg hatte der Vorstand auch mit der Forderung für einen zusätzlichen Fussgängerstreifen über die Schaffhauserstrasse.

Aber auch Rückschläge gab es in den frühen 2000-er Jahre zu verzeichnen. So z.B. der erfolglose Kampf gegen die Auflösung der Poststelle Rosenberg oder gegen das Aufstellen einer Mobilfunkanlage am Bettenplatz.

2014 übertrug die Stadt das Schützenhüsli und dessen Bewirtschaftung auf der Basis einer Leistungsvereinbarung an den Quartierverein.

Im Anschluss daran stieg die seit einiger Zeit stagnierende Mitgliederzahl wieder etwas an.

Im Juni 2025 konnte der neu gestaltete Quartierplatz am Unterrütiweg durch zwei Mitglieder des Stadtrates und zusammen mit einer grossen Schar von Kindern und Anwohnern eingeweiht werden.

Das Stadtparlament von Winterthur (früher Grosser Gemeinderat) genehmigte am 30. Juni 2025 drei Investitionskredite über 12.4 Mio. Franken für die Sanierung des Campingplatzes, die Verlegung der Zufahrtsstrassen und die Sanierung des Schützenweihers. Letzteren Antrag sogar ohne Gegenstimme.

Die Präsidenten


H. Hug 1986 - 1887

Johann Gamper 1887 - 1890

Johann Kramer 1890 - 1891

Konrad Schönenberger 1891 - 1892

Rudolf Kramer 1892 - 1899

Johann Brandenberger 1899 - 1901

Konrad Schönenberger 1901 - 1902

Heinrich Wettstein 1902 - 1904

Johann Brandenberger 1904 - 1908

Johann Gamper 1908 - 1910

Adolf Kollbrunner 1910 - 1911

Konrad Schönenberger 1911 - 1920

Hans Glauser 1920 - 1926

K. Eichhorn 1926 - 1936

Jos. Suter 1936 - ?

Hans Wiesendanger ? - 1950

Walter Honold 1950 - 1953

Leonhard Cangina 1953 - 1959

Eduard Saluz 1959 - 1965

Arthur Suter 1965 - 1976

Walter Gmünder 1976 - 1983

Max Bücheler 1983 - 1986

Walter Gmünder 1986 - 1989

Hans Klemke 1989 - 1991

vakant 1991 - 1996

Walter Gmünder 1996 -2006

Kurt Meier 2006 - 2008

Kurt Güdemann 2008 - 2010 (†)

Ursula Faas-Götsch 2011 - 2017

Gabriela Moser-Meyer 2017 - 2022

Beat Kühne 2022 - 2024

Raffael von Flüe 2025 - ...